Das Rathaus ist an der Adresse Platz Svornosti Nr. 1 seit 1597 tätig. Im 16. Jahrhundert kam es hier zur Verbindung mehrerer gotischer Häuser in ein Ganzes, dessen Stirnseite durch eine Renaissance-Attika vereint wurde. Zurzeit haben hier das Stadtamt, im Nachbarhaus Nr. 2 finden Sie das Infocentrum (hier war bis 1519 das historisch erste Krumauer Rathaus). In den Kellern unter den Gebäuden befindet sich das Museum des Folterrechts.
Bauhistorische Entwicklung
Die ursprüngliche Parzelle wurde um 1300 bebaut, als der Grundriß der Stadt gebildet wurde. Im Zeitraum der Spätgotik wurde im Erdgeschoß die Laube aufgebaut. Das Rathaus entstand nach der Mitte des 16. Jahrhunderts durch Verbindung von zwei oder drei selbstständigen gotischen Häusern ( des ursprünglichen Rathauses und des Bürgerhauses). Die Objekte wurden innerlich verbunden und deren Stirnseite wurde durch die Renaissace-Attika optisch vereinigt.
Bei der Renaissanceherrichtung entstand ein umfangreicher Hofflügel des Gebäudes und vor dem Jahre 1564 auch das Gewölbe mit Kämmchen in der Eintrittshalle. Im Jahre 1796 wurde die Attika in die heutige klassizistische Gestalt hergerichtet und im 19. Jahrhundert es kam zu deren Erniedrigung. Im Jahre 1924 verlief eine umfangreiche Rekonstruktion des Objektes, bei der die bebaute Laube erneuert und die Wappen an der Stirnwand abgedeckt wurden. In den Jahren 1938 - 1940 wurde der Hoftrakt mit den Fleischbänken demoliert und der Neubau von Interieuren realisiert. Die Reparaturen von Fassaden verliefen in den Jahren 1966, 1968, 1986 und 1997/98.
Das Interieur des Gebäudes ist durch ein gotisches Portal zugänglich, über dem ein Schildchen mit dem gemalten Wappen der fünfblättrigen Rosenberger Rose angebracht ist. Auf der linken Seite des Portals befindet sich ein Fragment des gotischen Fensters mit dem Maßwerk. Die Eintrittshalle mit dem Gewölbe mit Kämmchen und dem Tonnengewölbe enthält Fragmente von zwei gotischen Portalen mit dem Motiv von zwei sich durchlaufenden Stäben. Im 1. Stockwerk befindet sich eine Halle mit einer neuzeitlichen Balkendecke auf Kragsteinen. Im rechten Teil der Laube ist an der Wand die keramische Landkarte von Český Krumlov angebracht. Die mittelalterlichen Keller unter dem größeren Teil des Gebäudes sind überwiegend mit Stein gewölbt.