Schlosspark Červený Dvůr (Rothenhof)

Der Schlosspark Rothenhof unweit von Český Krumlov gehört dank seiner hohen landschaftlichen und architektonischen Bedeutung zu jenen Kulturdenkmalen, die auch über die Grenzen Südböhmens hinaus bekannt sind. Die Parkanlage, durch welche ein Lehrpfad zur Geschichte und Natur führt, ist ganzjährig geöffnet. Das Schloss kann nicht besichtigt werden, da es eine psychiatrische Heilanstalt beherbergt.

Die sich über 105 Hektar erstreckende, naturnahe Parkanlage liegt im Naturschutzgebiet Blansker Wald (Blanský les), nur 8 Kilometer nordöstlich von Český Krumlov und ist mit dem Auto auf der Straße aus Richtung Chvalšiny (Parkplatz ist direkt vor dem Schloss) oder mit dem Bus in wenigen Gehminuten ab der Haltestelle Chvalšiny/Červený Dvůr erreichbar.

Geschichte

Rothenhof war jahrhundertelang eine beliebte Sommerresidenz des Adels aus Český Krumlov. Vorgänger des Schlosses war der sog. Neuhof von Chvalšiny, der 1591 von Wilhelm von Rosenberg gegründet worden war. Sein Bruder und Erbe, Peter Wok von Rosenberg, ließ hier 1598 ein Wildgehege mit Bibern, Fasanen, Perlhühnern und Rebhühnern errichten. 1672 ließ Maria Ernestine von Eggenberg das Lustschloss der Rosenberger zu einem Barockschloss ausbauen. Bereits im Jahr 1736 wurde im Park eine Wasserleitung für Springbrunnen verlegt.

1947 ging das Schlossareal in Landesverwaltung und wurde 1949 schließlich verstaatlicht. Am 5. November 1963 wurde es zum Nationalen Kulturdenkmal erklärt. Seit 1966 beherbergt es eine psychiatrische Heilanstalt, die sich als einzige ihrer Art auf die Behandlung von Suchtkranken spezialisiert.

Park und Lehrpfad

Der drei Kilometer lange Lehrpfad durch den Schlosspark Rothenhof entstand 2005 in Zusammenarbeit mit der Heilanstalt, des Denkmalschutzamtes České Budějovice und des Naturschutzgebietes CHKO Blansker Wald. Besucher erfahren auf 14 Infotafeln alles zur Geschichte und Entwicklung der Parkanlage. Der Lehrpfad ist auch für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer geeignet.

Historische Bauwerke: Fasanerie aus dem Jahr 1840 (heute das Café Bažantnice), Obelisk auf dem Kreuzfeld, Gärtnerei mit Forsthaus, Überreste der Heilig-Kreuz-Kapelle aus dem Jahr 1841 beim Forsthaus, neugotische Mariensäule, Pförtnerhaus, Wächterhaus, Kurhaus (ursprünglich für Kinder, später Werkzeuglager) und weitere.

Einmalig ist die bis heute erhaltene wasserwirtschaftliche Infrastruktur: 21 kleinere und größere Teiche, Gartenteiche, Springbrunnen und Wasserspeicher mit zweckdienlicher oder rein dekorativer Funktion; 3420 m schmälerer und breiterer Durchflussbäche; 3000 m künstlich angelegter Wasserläufe und Abwasserleitungen; 4100 m Wasserleitungen (hydrostatische Leitungssysteme); 500 m unterirdischer Wasserläufe und Kanäle.

Öffnungszeiten der Parkanlage

April–Oktober Montag–Freitag 16:00–20:00 Uhr, Samstag–Sonntag und Feiertage 09:00–20:00 Uhr
November–März Samstag–Sonntag und Feiertage 10:00–16:00 Uhr

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