Über die Schlosshöfe zu Vogelburg und Favoritenhof

Das Schloss Český Krumlov ist eines der wenigen Schlösser im Lande, dessen Innenhöfe das ganze Jahr über für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Tore des Schlossgeländes werden auch nachts nicht geschlossen.

Vom 5. Schlosshof aus gelangen Sie zum Gebäude der Reithalle, das zwischen 1744 und 1746 erbaut wurde. Es diente bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs seinem ursprünglichen Zweck, nämlich der Ausbildung von Reitern bei schlechtem Wetter. In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre wurde es für kulturelle und soziale Zwecke umgebaut. In den Wintermonaten muss man um die Reitställe herumgehen, von April bis Ende Oktober kann man durch den Schlossgarten spazieren.

Vom Schlossgarten geht es über einen Feldweg nach Ptačí hrádek. Unterwegs bieten sich etwas ungewöhnliche Ausblicke auf Krumlov mit seinen Plattenbauten und auf den Blansker Wald.

Ptačí hrádek ist der allgemein bekannte Name für das noch nicht errichtete Denkmal zu Ehren von Karl I. Philipp von Schwarzenberg, der 1813 die siegreichen Armeen Russlands, Österreichs und Preußens in der Schlacht bei Leipzig gegen Napoleon befehligte. Das Gebäude ist heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden, nur die Außenfassade ist zu sehen.

Vom Ptačí Hrádek aus folgen Sie dem grünen Wanderweg rund um den historischen Wasserspeicher. Es handelt sich um ein in den Boden eingelassenes Steinbecken, das Teil eines ausgeklügelten Bewässerungssystems war. Es wurde 1731 in Betrieb genommen und diente dazu, Wasser aus dem Fluss Polečnice für den Schlossgarten zu pumpen und die örtlichen Wasserkanonen und Brunnen (damals sieben) zu versorgen.

Der Ursprung der zweiseitigen, hauptsächlich aus Linden bestehenden Allee, die zum Schlossgut Kvítkův Dvůr führt, geht auf die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück. Der Hain wurde 1992 zum Gedenkbaum erklärt.

Das Schlossgut, das sich in der Nähe des Schlossgartens befindet, wurde im 13. und 14. Jahrhundert als Sitz der Herren von Krumau erbaut und erhielt sein heutiges Aussehen durch einen Rokoko-Umbau nach 1750. Die Besichtigungen des Gebäudes, die der private Eigentümer der Öffentlichkeit anbietet, führen Sie u. a. in die Rokoko-Interieurs mit einzigartigen Gemälden von F. J. Prokyš.

Vom Kvítkův Dvůr kehren Sie durch die Gasse zurück, gehen dann rechts an der Mauer des Schlossgartens entlang und biegen nach 200 Metern an der Gottesmärtyrerkirche links ab und gehen weiter auf dem ehemaligen, von Kapellen gesäumten Kájov-Wallfahrtsweg.

An der St.-Florian-Kapelle können Sie einen weiteren der vielen schönen Ausblicke auf Krumau genießen. Dann geht es weiter durch den historischen Teil der Vorstadt Plešivec.