Krumlov ist nicht nur Architektur. Entdecken Sie die Gärten und Parks.

Schlossgarten

Schlossgarten, Quelle: DMO Český Krumlov, z.s., Foto: Tomáš Perzl

Integrierter und umfangreichster Bestandteil des Schlossareals ist der im 17. Jahrhundert angelegte Barockgarten. Er befindet sich auf einer Anhöhe, auf einem Grundstück in Form eines langgstreckten Rechtecks der Abmessungen von ca. 150 x 750 Metern. Die Gesamtfläche beträgt 10,875 Hektar. Das gesamte Gebiet des Schlossgartens ist von einer Einfriedungsmauer umgeben.

Teile des Gartens

  • Terrasse des sog. Sommerreitplatzes – rechteckiger, von hohen Linden gesäumter Bereich, der in der Vergangenheit als Reitübungsplatz genutzt wurde, hieran grenzt das Gebäude der Reithalle an.
  • Terrasse des sog. unteren Parterres – ausgedehnte, ungefähr quadratische Fläche mit andeutungsweise rekonstruierter Rokokogestaltung, im oberen Teil befindet sich ein kaskadenförmiger Rokoko-Springbrunnen.
  • Terrasse des sog. Oberen Gartens – eine etwa 500 Meter lange und 150 Meter breite Fläche mit nunmehr überwiegend freier Gartengestaltung. Hier finden Sie den quadratförmigen Schlossteich im hinteren Teil und die Bauwerke des Lustschlosses Bellarie (davor befindet sich die drehbare Zuschauertribüne des Freilichttheaters) sowie des Musikpavillons.

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Stadtpark

Stadtpark, Quelle: DMO Český Krumlov, z.s., Foto: Tomáš Perzl

Der Park mit einem Ausmaß von etwa 2,5 Hektar liegt im Stadtzentrum von Český Krumlov, am linken Ufer der Vltava (Moldau). Vom Stadtplatz erreichen Sie ihn in 5 Minuten durch die Kájovská-Gasse oder durch "Myší díra (Mäuseloch)" und über die Dr.-Eduard-Beneš-Brücke, dann nach links. Ein Spaziergang im Stadtpark wird auch Ihre Kinder amüsieren – sie finden hier einen großzügigen Kinderspielplatz. Im Sommer können sie hier im Schatten der Bäume spielen, oder sich im Fluss am neu erbauten Eintritt ins Wasser erfrischen.

Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts war das Gelände des heutigen Parks ein Erholungsort und Garten der Jesuiten. Zu umfangreichen Änderungen in der Gestaltung und Nutzung kam es an der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts, als der sog. Jesuitengarten zum Gemeindebesitz wurde. Im Jahr 1885 entstanden hier zum Beispiel am Moldauufer ein Flussschwimmbad und um 1900 ein Spielplatz, der als Sommerübungsplatz, sowie als Eislaufplatz benutzt wurde. Im Jahr 1908 wurde das ganze Gelände zur Parkanlage.

Heute finden wir hier viele sehenswerte Holzgewächse – Bäume und Sträucher, Nadel- sowie Laubbäume, geläufig sowie exotisch. Die Grünanlage ergänzen freistehende Bildhauerwerke du wir finden hier auch einige interessante Bauten. Nicht zu übersehen ist das hölzerne Musikpavillon, das vor dem 1. Weltkrieg gebaut wurde und seinem Zweck noch in den fünfziger Jahren diente. Beachtenswert ist auch die Kapelle St. Martin aus dem Jahr 1717 mit barocker Ausstattung, in der Nähe der Kapelle befand sich noch bis 1892 ein Friedhof.

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Klostergärten

Klostergärten, Quelle: DMO Český Krumlov, z.s., Foto: Tomáš Perzl

Die Gärten des Minoritenkloster – die ältesten erhaltenen Gärten in Český Krumlov – finden Sie ebenfalls im historischen Stadtzentrum, von der Hauptader Latrán erreichen Sie das Areal durch das Klostergässchen (gegenüber dem Eingang in den ersten Schlosshof). Nicht lange nach der Gründung des Klosters im Jahr 1350 errichteten hier die Minoriten einen Konventgarten und einen Gemüsegarten, wo sie auch Heilkräuter angebaut haben. Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Konventgarten an Krumauer Bürger vermietet. Im Jahr 1950 wurden die Minoriten aus dem Kloster vertrieben und die ehemaligen Klostergärten wurden zu einer Kleingartenkolonie.

Die Stadt Český Krumlov machte das Areal der Klöster im Jahr 2015 nach einer fünfjährigen Rekonstruktion der Öffentlichkeit zugänglich, einschließlich der Gärten. Neben dem außerordentlichen Alter besteht ihr Wert in einer jahrhundertelangen Tradition des Gartenanbaus von Heil- und Nutzkräutern, Weinreben, Obstbäumen und Gemüse. Die Absicht, den Reichtum der Gärtnertradition der Klostergärten zu präsentieren, war auch einer der Motive ihrer Verwandlung.

Die Pflanzensammlung im Garten wird für Bildungsprogramme genutzt. Auch die Weinreben wurden hier wieder Weinreben gepflanzt, die erste Weinlese erfolgte 2017. Zu sehen ist hier auch ein Insektenhotel in der Gestalt einer Klosterminiatur. Im unteren Teil des Gartens können Sie heute das Gebäude des ursprünglichen Altans, der in der Vergangenheit Bestandteil der Klosterkegelbahn war.

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Hirschgarten (Jelení zahrada)

Hirschgarten, Quelle: DMO Český Krumlov, z.s., Foto: Tomáš Perzl

Der Name Hirschgarten ist bereits im 18. Jahrhundert nachgewiesen und ist ein Beleg der ursprünglichen Funktion des Gartens als Gehege für die Zucht von Hochwild. Der Park, von den Einheimischen familiär Jelenka genannt, hat eine Fläche von sieben Hektar und befindet sich am nördlichen Fuß der Schlosshänge, in einem breiten Streifen der Au der Polečnice. Dessen mittlerer Teil (mit Parkplatz und Objekt des ehemaligen sog. Zapfenhauses, heute Restaurant Jelenka) liegt an der Stelle des ehemaligen Renaissancegartens.

Die Baumbestände im Teil zwischen dem Schloss und dem Flüsschen haben den Charakter eines Mischlaubwaldes mit einem reichen Strauchbestand. Der an die Chvalšinská-Straße anliegende Teil am linken Ufer hat den Charakter einer freien Parkwiese mit zerstreuten Solitären und Baumgruppen.

Im Sommer 2020 entstand im Hirschgarten ein neuer 9-Loch-Discgolfplatz mit einem Schwierigkeitsgrad für Anfänger und leicht Fortgeschrittene. Der Sportplatz ist mit sorgfältiger Rücksicht auf andere Aktivitäten auf dem Gelände gestaltet, und zwar sowohl aus dem Blickwinkel der Fußwege, als auch hinsichtlich des anliegenden Radwegs.

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Terrassen und Park am Schieles Gartenhaus

Terrassen und Park am Schieles Gartenhaus, Quelle: DMO Český Krumlov, z.s., Foto: Tomáš Perzl

Dieser Ort im südlichen Mäander der Vltava ist eine weitere von den Krumauer grünen Ruheoasen. Sie finden hier einen Zufluchtsort für den Aufenthalt an der frischen Luft auch mit etwas Sportgelegenheiten für die Kleinsten in der Gestalt eines Kinderverkehrsspielplatzes, im Sommer im Schatten der hochgewachsenen Bäume.

Das Häuschen am terrassenartigen Hang wurde um das Jahr 1800 gebaut und bekannt wurde es dadurch, dass darin 1911 der Maler Egon Schiele (1890-1918) verweilte. Das Haus suchte für Schiele Willi Lidl aus, Student des örtlichen Gymnasiums. Er handelte die Vermietung aus und vergab eine Reihe von Instandsetzungen und Umgestaltungen. Dank dem Entgegenkommen des damaligen Besitzers, Händler mit Textilwaren Max Tschunko, konnte hier Schiele gratis wohnen. Auf Holzplatten malte er mit Öl Krumauer Motive; so entstanden die heute berühmten Bilder Die Stadt am blauen Fluss, Tote Stadt, Nachtbild von Krumau oder Blick auf Dächer von Krumau.

Egon Schiele liebte das Haus und die blühenden Terrassen. Die Terrassen sind auch heute voll von Blumen und noch dazu von Weinreben. Auf dem Grasplatz vor dem Häuschen können Sie sich im Sommer sonnen und in der Vltava baden – vorbereitet ist ein sanfter Eintritt ins Wasser.

Interessantes in der Nähe: Synagoge, Rosengarten, Flößberger Platz, Stadtpark